Was kann ICH gegen Insektensterben oder Bienensterben tun?
Jeder, der mit offenen Augen durch die heimische Landschaft wandert, hat festgestellt, dass Blütenbestäuber („Bienen, Fliegen“) und andere Insekten (Schmetterlinge, Käfer) immer weniger werden. Sie sind Nahrungsgrundlage vieler Lurche, Kriechtiere, Vögel oder Säugetiere. Auch wir Menschen benötigen die kostenlosen Leistungen der Insekten bei der Bestäubung oder Schädlingsbekämpfung.
(Infos dazu findest Du im Buchladen, in Bibliotheken und im Netz)
Um diesen Rückgang aufzuhalten oder umzukehren muss man nicht auf die Politik oder andere Akteure warten. JEDER kann etwas tun.
Im eigenen Garten, auf Grünflächen vor dem Haus oder auf dem Balkon kann man die Lebensgrundlagen für Insekten verbessern:
- Vor allem Blütenbestäuber benötigen das ganze Jahr über Pollen- und Nektarquellen, möglichst von heimischen Pflanzen. Diese kann man säen. (NICHT dazu gehören: Büschelschön - Phacelia tanacetifolia, Sonnenblume - Helianthus annuus, Ägyptischer Klee - Trifolium alexandrinum oder Sommerflieder - Buddleja davidii)
- NIE alles mit einmal mähen.
- Nistmöglichkeiten in Boden oder Holz anbieten, Laub liegenlassen und abgestorbene Stängel stehenlassen (einige bedrohte Wildbienenarten nisten AUSSCHLIEßLICH in einzelnen senkrechten Stängeln von ca. 1 cm Durchmesser)
- Überwinterungsmöglichkeiten anbieten
- friedliche Koexistenz mit Insekten üben
- auf Dünger und Biozide verzichten
- nachts Licht abschalten (spart auch Geld, Energie und CO²)
- Bio einkaufen (Alles hängt mit Allem zusammen)
Informationen und Anbieter von gebietseinheimischem (autochthonem) Saatgut findet Ihr im Netz.
ACHTUNG! Auch heimische Blütenpflanzen haben spezielle Ansprüche an lokale Sonneneinstrahlung, Niederschlag oder Bodenbeschaffenheit. Somit werden sich in verschiedenen Samenmischungen mit der Zeit nur die Arten durchsetzen, die sich vor Ort wohlfühlen.
Informationen zu Nisthilfen findet Ihr ebenso im Netz oder in der Bibliothek.
Überlasst einige Flächen im Garten einfach der Natur und beobachtet, was geschieht. Ein Baum darf alt und morsch werden! Im Laub und Gestrüpp überwintern nicht nur Insekten. Offene Bodenflächen, Steinhaufen, Trockenmauern bieten Spezialisten Lebensraum.
Beispielhafte Gestaltung des Eingangsbereiches des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung am Standort Halle